Es war schon ein buntes Bild das sich am Samstag beim Treffen der Brauchtumsträger aus dem Kreis Steinfurt allen Beteiligten bot. Man fühlte sich zurückversetzt ins Mittelalter in die gute alte Zeit. Der Kreisheimatbund Steinfurt vertreten durch den Fachbereichsleiter Reinhold Kortebrock und den 2. Vorsitzenden Heinz Jürgen Zirbes hatten zum traditionellen Jahrestreffen 2019 der Trachtenträger und Brauchtumsdarsteller  nach Neuenkirchen ins Heimathaus eingeladen.

Aus dem gesamten Kreis Steinfurt waren gut 65 Darsteller in ihren nostalgischen Gewändern erschienen und erfüllten das Heimathaus und die gesamte Anlage des Heimatvereins mit ganz besonderem Flair. Von zahlreichen Münsterländer Kiepenkerlen, den Mägden und Meersken in schmucken Bauerntrachten, den Tödden in ihren prächtigen Gehröcken mit Zylinder und ihren Damen mit üppigen Kopfhauben bis hin zur Ibbenbürener Bergmannskluft mit Grubenlampe waren zahlreiche Vertreter der heimatpflegenden Institutionen erschienen. Zur Begrüßung servierten die Gastgeber das obligatorische Heimatschlücksken. “Ich bin beeindruckt von dieser Trachtenvielfalt und stolz heute Euer Gastgeber in Neuenkirchen zu sein. Man fühlt sich ein wenig wie ins Mittelalter versetzt”, freute sich Neuenkirchens Bürgermeister Franz Möllering. Er stellte den Ort kurz vor, und freute sich das Neuenkirchen nach dem Wegfall der Textilindustrie nicht in ein tiefes Loch gefallen war.

Hocherfreut und voll des Lobes war auch der Landrat des Kreises Steinfurt, Dr. Klaus Effing, von der Vielfalt der Brauchtumsträger und Brauchtumsträgerinnen. Sie alle verkörperten Heimat und Brauchtum, und darauf könnten sie stolz sein.

Aus Steinfurt angereist war die Landtagsabgeordnete Christina Schulze Föcking, die sich – wie sie sagte – im Kreis der Brauchtums träger immer sehr wohl fühle und jede Gelegenheit nutze, Konzerte, Vorträge und Brauchtumsfeste zu besuchen.

Durch den Nachmittag führte Reinhold Kortebrock, der ein lockeres Programm mit Kaffee und Kuchen und Schnittchentafel, Liedvortägen, lustigen Dönkes, plattdeutschen Vorträge und Tänzen der Tanzgruppe SoS Neuenkirchen zusammengestellt hatte. Reinhold Kortebrock begrüßte ganz besonders Hanna Schmedt aus Lienen, die mit 100 Jahren die älteste Teilnehmerin war, und auch ein kleines Dönken vortrug.

Im Mittelpunkt stand aber ein reger Gedankenaustausch der Teilnehmer mit einem interessanten Rundgang durch das Heimathaus dem Backhaus wo den Teilnehmern Brote angeboten wurden. Dem Holzschuhmacher konnten alle beim Herstellen von Holzschuhen auf uralten Maschinen zusehen.

Der Abschluss fand dann in der für diese Veranstaltung ausgeräumten und liebevoll dekorierten Scheune statt. Mit “Gued gaohn bes en annermaol” verabschiedeten sich die Brauchtumsträger aus dem Kreis Steinfurt.